Ich besuchte letzte Woche eine Vorstellung von Roland Düringer. Ich weiß nicht, ob es wirklich seine eigene Meinung ist oder ob es nur zu seinem Programm gehört zu provozieren, er meinte, wählen zu gehen seie nutzlos. Die großen Politikbosse (NÖ - der Onkel, Wien - der Bürgermeister) würden eh die Fäden ziehen und wir haben ja eigentlich eh keine Wahl. Der Meinung bin ich ganz und gar nicht, und hat nicht der erste Wahldurchgang der Bundespräsidentenwahl gezeigt, dass die Regierungsparteien mit ihren Kandidaten ordentlich baden gegangen sind?
Wahlrecht = Wahlpflicht
Ich weiß, es klingt schon etwas abgedroschen, aber unsere Vorfahren haben für das Wahlrecht gekämpfte und wir haben vergessen dieses Recht zu schätzen. Ja, wir nehmen dies so selbstverständlich an, obwohl es noch genug Länder gibt, die heilfroh über unser Wahlrecht wären. Ich habe auch schon öfters die Meinung gehört, ich kann ja eh nix ändern, da brauch ich auch nicht wählen zu gehen. Falsch: Wenn mir was nicht passt, dann kann ich dies durch meine Wahl ausdrücken. Nichtwählen heißt resignieren und aufgeben, aber dann darf ich nach der Wahl nicht über die Politik mich beschweren. Denn durch mein Nichtwählen habe ich gerade das System was mich stört unterstützt. Ein System kann man am Leichtesten von innen aus bekämpfen oder verändern.
Hier ein Punkt für den umweltbewussten Nichtwähler: Es werden für die Wahl für jede(n) Wähler(in) ein Wahlzettel gedruckt und Kuverts bereitgestellt. Wenn man nun nicht wählen geht, dann wurden unnötigerweise hunderte von Bäumen gefällt, zu Papier verarbeitet, das Papier bedruckt, die fertigen Wahlzettel im Land verteilt (mit LKWs und Autos), um dann unbenutzt am Müll zu landen. Somit bedeutet Nichtwählen die Umwelt zu verschmutzen!
hohe Wahlbeteilung = höhere Chancen etwas zu verändern
In den letzten Jahren ist die Wahlbeteiligung extrem gesunken. Dies macht es ja den etablierten Politikern ja noch einfacher, ihre bisherigen Strategien fortzuführen. Würden allerdings mehr Wahlberechtigte wählen gehen, so müssten Politiker mehr zeigen was sie können und die Missstände beseitigen, da sie mehr BürgerInnen von ihren Ideen und Zielen überzeugen müssen.
Was sich derzeit auch zeigt, wenn die Wahlbeteilung gering ist, haben auch extreme Richtungen (sei es Links oder Rechts) mit ihren AnhängerInnen höhere Chancen zu gewinnen.
Fazit
Ich bin kein Politikwissenschaftler und habe kaum Ahnung von den ganzen Mechanismen, die es in der Politik gibt. Aber ich glaube an die Demokratie. Und ja, wir haben keine direkte Demokratie. Bei den Wahlen werden uns KandidatenInnen vor ausgesucht und wir müssen uns eine(n) davon wählen. Aber ist das nicht oft gut so, dass wir eine "Hilfestellung" bekommen? Wenn ich so die Meinung in so manchen sogenannten "sozialen" Medium verfolge, macht es mir schon Angst, was mündige und wahlberechtigte Personen von sich geben. Sicherlich handelt es sich teilweise um Randgruppen und spiegeln nicht unbedingt die allgemeine Meinung wider, aber sie müssen trotzdem beachtet werden und sie können einen Einfluss auf das Wahlergebnis haben.
Demnächst steht der zweite Durchlauf der Bundespräsidentenwahl an. Daher geht bitte wählen!